Sonntag, 14. Februar 2016

1. Vorsatz: Aufhören Leben zu nehmen

Der erste Vorsatz lautet: Ich nehme mir vor aufzuhören, Leben zu nehmen. Stattdessen übe ich mich darin, liebevoll zu handeln. Der negativ formulierte Vorsatz hört sich zunächst einfach an. Schließlich töten wir keine anderen Menschen und Tiere töten wir eigentlich auch nicht. Es geht aber tiefer. Es ist nicht nur das Töten in der Extremform gemeint, sondern es geht um jegliche Ausübung von Gewalt, Macht, Manipulation. Unter die negative Formulierung fällt also alles, was einem anderen seine Würde nimmt.

In der positiven Formulierung bedeutet das, jedes Lebewesen in seiner Existenz zu bejahen, wertzuschätzen. Es geht um die absolute Bestätigung eines anderen Lebewesens, darum, dem anderen seinen Freiraum zu lassen und möglichst zu unterstützen. Wenn ich jemand anders aber meinen Willen aufzwingen möchte - so gut die Absichten auch sein mögen - ist das Gewalt/ Machtausübung. Auch bei guten Absichten geht darum zu schauen, was der andere möchte, was für den anderen Glück bedeutet und zwar losgelöst von meinen Bedürfnissen.

Wenn wir nochmal zum Töten direkt zurück kommen, wie würde ich mich fühlen, wenn ich das Tier, das ich esse, töte? Oder ihm Leid zufüge? Ich vermute, dass kaum jemand das gerne tun würde und dass das jeder als unangenehm empfindet. Nun werden Sie das wahrscheinlich nicht selber tun, aber, wie mag es dem Menschen gehen, wie mag es in dem Menschen aussehen, der täglich Tiere tötet und damit seinen Lebensunterhalt verdient, damit das Fleisch zum Verzehr für alle bereit ist?


Über viele Sachen denken wir im Alltag gar nicht nach, wir tun es einfach. Wichtig ist bei diesen Vorsätzen, dass wenn wir merken, dass etwas nicht OK ist, das auch annehmen und zugeben, statt Entschuldigungen zu finden wie "das macht doch jeder", "hat ja keiner gesehen"... Sobald wir anerkennen, dass wir jetzt erkannt haben, was nicht gut ist, können wir entsprechend handeln und das unheilsame Verhalten reduzieren/ einstellen. Hier kommt auch wieder das liebevolle Handeln ins Spiel. Wenn wir uns selber etwas vormachen, Ausreden suchen, warum wir etwas tun, was wir eigentlich nicht gut finden, dann schaden wir uns selber. Wir ärgern uns, haben ein schlechtes Gewissen.


Um sich selber in diesem Vorsatz zu üben, ist es am einfachsten, die positive Ausrichtung zu üben. Liebevolles Handeln. Wer liebevoll handelt, kann sich nicht gleichzeitig gewalttätig verhalten. Das passt nicht zusammen. Und liebevolles Handeln wird durch die Metta Bhavana geübt. Dazu wird noch ein Beitrag folgen.


Ein Beitrag von Christiane.

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