Neben Meditation - oder eigentlich auch für Meditation - ist Ethik ein
wichtiger Punkt und Bestandteil des edlen dreifältigen Pfades (bestehend
aus Meditation, Ethik und Weisheit). Die buddhistische Ethik ist eine
"Motivationsethik". Es geht nicht darum, Gebote oder Verbote
einzuhalten, sondern für sich selber zu hinterfragen, wie tief Sie sich
auf die Vorsätze einlassen möchten. Jeder bestimmt selber Tempo und
Tiefe.
Ethik und Meditation bedingen sich gegenseitig. Wer ein unethisches
Leben führt, sich Vorwürfe macht oder berauscht ist, wird sich in der
Meditation mit einer klaren Haltung schwer tun. Und durch Meditation
werden die Sinne geschärft, sodass Sie immer mehr Aspekte der einzelnen
Vorsätze wahrnehmen. Wir werden in den nächsten Wochen auf jeden
einzelnen Vorsatz tiefer eingehen, hier aber schon mal die 5 Vorsätze in
ihrer positiven und negativen Formulierung:
1. Vorsatz: Ich nehme mir vor, aufzuhören Leben zu nehmen. Stattdessen übe ich mich darin, liebevoll zu handeln.
2. Vorsatz: Ich nehme mir vor, aufzuhören Nicht-Gegebenes zu nehmen. Stattdessen übe ich mich darin, mich großzügig zu verhalten.
3. Vorsatz: Ich nehme mir vor, aufzuhören mit sexuellem Fehlverhalten. Stattdessen übe ich mich darin, zufrieden und genügsam zu sein.
4. Vorsatz: Ich nehme mir vor, aufzuhören die Unwahrheit zu sprechen. Stattdessen übe ich mich darin, wahrhaftig und aufrichtig zu sprechen.
5. Vorsatz: Ich nehme mir vor, aufzuhören berauschende Mittel zu nehmen. Stattdessen übe ich mich darin, meinen Geist zu klären und achtsam zu leben.
Was verstehen Sie unter den
Vorsätzen? Inwieweit leben Sie nach den Vorsätzen? Und wo möchten Sie
vielleicht etwas an Ihrem Verhalten, an Ihren Einstellungen ändern?
Für diejenigen, die sich näher mit dem Thema Ethik beschäftigen möchten, kommt hier eine Buchempfehlung: Sangharakshita (2015). Ethisch leben - Ratschläge aus Nagarjunas Juwelenkette. Norderstedt: BoD.
Ein Beitrag von Christiane.
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