Freitag, 19. Februar 2016

4. Vorsatz: Aufhören die Unwahrheit zu sprechen

Der vierte Vorsatz beschäftigt sich nun mit der Rede. Und - Sie ahnen es sicher schon - es geht nicht nur darum, offensichtliches bewusstes Lügen zu vermeiden und bei der Wahrheit zu bleiben. Mit Wahrheit ist einerseits die Faktentreue als Fundament gemeint. Stimmt es wirklich, was ich erzähle?

Wir tendieren häufig dazu zu übertreiben oder zu verallgemeinern. Sie kennen sicher Aussagen wie „alle sagen das“, „keiner hat Lust darauf“ etc. Sind es wirklich alle? Oder gibt es doch Ausnahmen? Manchmal übertreiben wir auch gerne, z.B. „es waren hunderte von Leuten bei der Veranstaltung“, wenn es eigentlich nur 90 waren. Ich stellte gestern wieder im Gespräch mit einer buddhistischen Freundin fest, wie schnell es dazu kommt. „Das würde ich niemals tun“. Sie korrigierte sich einmal „das habe ich nie gesagt, ähm, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, das gesagt zu haben“. Es geht noch tiefer, aber das wird nochmal an einer anderen Stelle kommen.

Zweitens ist es wichtig, dass wir mit Freundlichkeit, Liebe und Wohlwollen sprechen, dass wir uns in die andere Person mit ihren Bedürfnissen hineinversetzen und dementsprechend reagieren. Also keine Beleidigungen, keine Abwertungen. Was braucht die Person? Statt sich zu überlegen, was wir bräuchten, wenn wir in der Situation wären. Auch dieser Teil geht viel tiefer und wird vermutlich noch einige Male auftauchen. Für den Start ist die Intention freundlich zu sprechen ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Drittens geht es um die Nützlichkeit. Was ist der Sinn unserer Worte? Unterstützen wir unser Gegenüber damit? Vielleicht sogar bei der eigenen Weiterentwicklung? Oder ist es eigentlich nur ein Austausch von Worten ohne Tiefe? Dazu gehört auch, Kritik und Lob auszusprechen. Auf eine ehrliche, liebevolle und konstruktive Art. Dazu gehört auch, sich zu überlegen, ob der andere überhaupt bereit ist für die Kritik. Und schließlich ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu finden. Ist der andere gerade bereit, Kritik anzunehmen? Vielleicht sind andere Erfahrungen vorher wichtig?

Es stellen sich daher immer die 4 Fragen:
1. Ist es wahr, was ich sage?
2. Ist es freundlich?
3. Ist es nützlich?
4. Ist der Zeitpunkt angemessen?

Ein Beitrag von Christiane.

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