Sonntag, 25. September 2016

Übung: Umgang mit Impulsen

Letzte Woche haben wir uns die erste Edle Wahrheit etwas genauer angeschaut, die besagt, dass es Leiden gibt und wir alle leiden. Christiane berichtete von einem eigenen Erlebnis, in dem sie sich aus Wut und Enttäuschung ins Chaos stürzte. Sie erzählte auch, wie sie sich wieder gefangen hat und es ihr gelang, dem Schmerz mit Metta zu begegnen. Das ist meist alles andere als leicht, daher wollen wir einige Hilfen an die Hand geben, wie das gehen kann.

Samstag, 17. September 2016

Die Vier Edlen Wahrheiten: Erste Wahrheit

Als ich mich für den Buddhismus entschied, hörte ich einige kritische Stimmen aus meinem Bekanntenkreis: "Buddhismus ist so düster, da geht es ja nur um Leiden". Düster? Das kann ich nicht bestätigen. Aber um Leiden (dukkha) geht es tatsächlich. Aber nicht in dem Sinn, dass alles schrecklich ist. Es wird einfach nur anerkannt, dass eben nicht alles eitel Sonnenschein ist. Dem Unangenehmen wird ein Name gegeben, statt es rosa anzustreichen und eine Schleife drum zu binden.

Sonntag, 11. September 2016

Übung: Dankbarkeit für eine Mahlzeit

In der letzten Woche haben wir einen Überblick über die Vier Edlen Wahrheiten gegeben, die wir uns in den kommenden Wochen im Detail anschauen wollen. Wie Christiane bereits schrieb, kann es sehr schmerzhaft sein, diese Wahrheiten anzunehmen und ihnen ins Auge zu schauen. Daher werden wir zwischen den Ausführungen zu den Vier Edlen Wahrheiten immer kleine Einheiten einfügen, in denen wir Übungen zum Kultivieren positiver Geisteshaltungen ganz allgemein oder zum Kultivieren von Metta (Liebender Güte) im Besonderen vorstellen. Alle Übungen sollen einfach und im Alltag anwendbar sein.

Samstag, 3. September 2016

Die Vier Edlen Wahrheiten

Der Buddha sagte einmal "es gibt nur Eines, was ich lehre: dass es Leid gibt, und wie man dessen Ende erreichen kann". Vielleicht erinnern Sie sich noch an die 4 Ausfahrten des Siddhārta, als er mit den Schattenseiten des Daseins konfrontiert wurde. Bei seinem ersten Ausflug aus dem Palast sah er einen kranken Menschen und erkannte, dass auch er und alle anderen Menschen krank werden. Bei seiner zweiten Ausfahrt sah er einen alten Menschen und erkannte, dass auch er und alle anderen Menschen alt werden. Bei seiner dritten Ausfahrt sah er einen toten Menschen und erkannte, dass auch er, sein Sohn und alle anderen irgendwann sterben werden. Siddhārta war entsetzt: "Weh über die Geburt, wenn mit dem Geborenwerden zugleich auch Alter, Krankheit und Tod verbunden sind".

Sonntag, 28. August 2016

Bodhisattva @ Work

Wer von unseren Lesern ist berufstätig? Sicherlich sehr viele. Wie verhält es sich bei der Arbeit mit unserer buddhistischen Praxis? Lassen wir sie zu Hause, sowie wir nach der Meditation das Kissen verlassen? Ob Vollzeit oder Teilzeit, wir verbringen sehr viel Zeit unseres Lebens bei der Arbeit und mit unseren Kollegen. Eigentlich wäre es schade, wenn wir diese Zeit nicht auch zum Praktizieren nutzen würden. Das findet auch Shraddhaghosha, ein Ordensmitglied der buddhistischen Gemeinschaft Triratna, in seinem Vortrag auf Free Buddhist Audio, den wir uns heute näher anschauen wollen.

Sonntag, 21. August 2016

Medmob am Essener Hauptbahnhof

Mit Meditation verbinden wir häufig innere Ruhe und einen ruhigen ungestörten Ort. Es geht aber auch anders. Am 1. Juli fand ein Medmob im Essener Hauptbahnhof statt. 2014 hatte ich schon mal an einer spannenden öffentlichen Meditationsveranstaltung teilgenommen: am Limbecker Platz, dem größten Einkaufszentrum in Essen, am letzten Samstag vor Weihnachten. Damals wurden wir fast vom Security rausgeschmissen. Es war spannend, was sich da im Geist alles abspielte. Neugier, Ärger, Frust, Freude, Unruhe und dennoch war es immer wieder möglich zur Ruhe zu kommen.

Freitag, 12. August 2016

Sangha


Im Buddhismus wird neben dem Buddha und der Lehre (Dharma) die Gemeinschaft (Sangha) als wesentlich gesehen. Diese drei Aspekte nennt man im Buddhismus die Drei Juwelen. Über den Buddha haben wir schon ein wenig berichtet. Heute schauen wir uns den Sangha etwas genauer an. Der Sangha ist die Gemeinschaft derer, die dem Buddha folgen. Wie das praktisch aussehen kann, lässt sich anhand des letzten Retreats wunderbar darstellen.

Samstag, 6. August 2016

Mitfühlendes Gewahrsein - lebendige Einsicht

Bei dem Retreat, das wir gemeinsam besucht haben, ging es um liebevolles Gewahrsein - sich selbst und anderen gegenüber. Das fällt uns natürlich leicht, wenn es uns gut geht, spannend wird es, wenn es mal unangenehm wird. Das erste Beispiel wurde uns vom ersten Abend berichten. Jeder sagte, was ihn zu diesem Retreat bewegt hat: "es passte in die Urlaubsplanung", "weil Prasadavati es leitet", "weil ich mich für Gewaltfreie Kommunikation interessiere". Und so kam von einer anderen Leitenden die Rückmeldung, dass es erstmal unangenehm wurde und sie selbst ihre erste Reaktion als zu heftig erlebte (was wir natürlich nicht so gesehen haben). Warum? Das Thema lag ihr am Herzen lag und sie war enttäuscht, dass wir dem Thema nicht die gleiche Bedeutung beigemessen haben.

Sonntag, 31. Juli 2016

Es geht weiter!

Wir haben nun 2 Wochen Retreat hinter uns und haben es geschafft, uns abzusprechen, wie wir die nächsten Wochen hier gestalten werden.

Montag, 27. Juni 2016

Pause...

Hallo liebe Leser, hier kommt endlich mal wieder ein Lebenszeichen. Aus unterschiedlichen Gründen haben wir es nicht geschafft, wöchentlich einen Beitrag zu schreiben. Gestern bei einem Telefonat stellten wir dann fest, dass wir unglücklich mit dieser Situation sind, weil es uns wichtig ist, unseren Lesern Input zu geben, damit sie auch ohne Anbindung an einen Sangha Achtsamkeit, Meditation und Buddhismus nicht ganz aus den Augen verlieren. Die Details würden hier den Rahmen sprengen, aber zumindest wollten wir eine kurze Rückmeldung geben, warum wir uns so rar gemacht haben. 

Sonntag, 1. Mai 2016

Der Buddhismus brachte die Wende

In der letzten Woche wurden ein paar Anlässe genannt, was einige unserer Sangha-Mitglieder zum Buddhismus gebracht hat. Jeder hat seine eigene Geschichte, die meist nicht mit 2 Sätzen erzählt werden kann. Ein Freund von mir hat mir nun für diese Sie diesen Artikel zugeschickt, in dem kurz und präzise seine Geschichte beschrieben wird, was ihn aufgerüttelt hat und wie er den Buddhismus für sich und zur Arbeit an sich nutzen konnte.

Sonntag, 24. April 2016

Das Leben des Buddha und was es für uns bedeutet

Wir haben nun einiges über das Leben des Buddha und seine Erleuchtungserfahrung gelernt. Aber was bedeutet das alles für uns? Ohne die vier Ansichten (Alter, Krankheit, Tod, Asket) hätte sich Siddharta niemals auf die Suche nach Erleuchtung gemacht. Und ohne die Erleuchtung des Buddha und seine Belehrungen wüssten wir nicht, wie der Weg zur Erleuchtung aussieht. Aber wie können wir das alles noch mehr auf unser Leben beziehen?

Sonntag, 17. April 2016

Der Buddha nach der Erleuchtungserfahrung

Nachdem Siddartha seine vorherigen Existenzen und Daseinsformen gesehen, das Gesetz von Karma (das Naturgesetz von der ethischen Kausalität) und die 4 edlen Wahrheiten (die Basis seine Lehre) erkannt hatte, jubelte er und wusste, dass er erlöst war von allem Leiden, dass er den Kreis der Wiedergeburten durchbrochen hatte und nun ein "Erleuchteter" oder "Erwachter" war.

Samstag, 9. April 2016

Die Erleuchtungserfahrung des Buddha

Im letzten Beitrag ging es um den historischen Buddha. Die reinen Fakten seines Lebens sind allerdings nur eine Seite, die symbolträchtige Mythologie spielt im Buddhismus jedoch eine noch größere Rolle. Bei vielen Erzählungen um den Buddha kann nicht immer strikt getrennt werden, was den historischen Fakten entspricht und was nicht. Aber das spielt auch keine große Rolle, weil das eigentliche Ziel die Vermittlung der Lehre ist und diese wird häufig sehr märchenhaft, aber immer mit einem lehrreichen realen Bezug, dargestellt. Das ganze Leben des Buddha ist mit Ereignissen und Lehrreden natürlich zu umfangreich, um es hier zu berichten. An dieser Stelle möchte ich Ihnen nur ein paar markante Ereignisse vor seiner Erleuchtung und nächste Woche nach seiner Erleuchtung berichten:

Sonntag, 3. April 2016

Der Buddha

Wir haben nun schon recht viel von ethischen Grundsätzen und Meditation gelesen, und bei allen Themen haben wir die Lehren des Buddha zugrunde gelegt. Aber wer war denn eigentlich der Buddha und wie ist er zur Erleuchtung gekommen?

Sonntag, 27. März 2016

Meditation, Teil 3: Der achtsame Spaziergang

Die letzten beiden Wochen haben wir uns zwei verschiedene Arten der Meditation angeschaut, die Vergegenwärtigung des Atems und die Metta Bhavana. Heute stellen wir noch eine weitere Art der Meditation vor, die sich besonders leicht in den Alltag integrieren lässt: den achtsamen Spaziergang. Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich dabei um einen Spaziergang, bei dem wir vollkommen im Moment zu sein und die Dinge um uns herum einfach ohne Wertung wahrzunehmen versuchen. Für einen solchen Spaziergang eignet sich schon der Fußweg zur Bahn oder eine abendliche Runde um den Block, fünf bis zehn Minuten sind vollkommen ausreichend.

Sonntag, 20. März 2016

Meditation, Teil 2: Metta Bhavana

Letzte Woche haben wir uns die Atemmeditation angeschaut, heute beschäftigen wir uns näher mit der Meditation der Liebenden Güte, der Metta Bhavana. Worum geht es dabei? Die Metta Bhavana soll dabei helfen, Metta zu kultivieren. Bevor wir beschreiben, wie die Meditation geht, schauen wir uns zunächst einmal an, was Metta eigentlich ist.

Freitag, 11. März 2016

Meditation, Teil 1: Atemmeditation

Letzte Woche haben wir beschrieben, wie wichtig es ist, mit uns selbst in Kontakt zu kommen, im Moment und mit uns selbst zu sein, auch wenn es uns vielleicht gerade nicht gutgeht. Diese Sammlung und Klarheit zu erreichen, dabei unterstützt uns die Meditation. Es gibt im zwei wichtige Arten der Meditation, die Atemmeditation und die Meditation der Liebenden Güte. Heute schauen wir uns die Atemmeditation an.

Sonntag, 6. März 2016

Das erste Mal auf einem Retreat – ein Erfahrungsbericht

Heute kommt mal ein Erfahrungsbericht. Die meisten von Ihnen wissen ja, dass ich regelmäßig auf längere Retreats (Rückzug zum Meditieren und Studium) fahre. Über Karneval wurde ein Retreat zu einem interessanten Thema angeboten, das auch für blutige Anfänger empfohlen wurde. Eigentlich nichts ungewöhnliches und vermutlich wäre es für mich eine ganz normale Wochenend-Auszeit gewesen. Aber dieses Mal gab es doch etwas besonderes: ich nahm zum ersten Mal eine ehemalige Patientin mit, was mich doch etwas nervös machte.

5. Vorsatz: Aufhören berauschende Mittel zu nehmen

Im fünften Vorsatz geht es um berauschende Mittel versus Achtsamkeit. Was fällt nun alles unter berauschende Mittel? Drogen und Alkohol liegen auf der Hand, aber ist natürlich mal wieder nur die Extremform. Es geht um alles, was die Achtsamkeit trübt, alles was eingesetzt wird, um den Moment nicht so zu erleben, wie er ist. Es geht um die mehr oder weniger bewusste Flucht aus der Realität ("etwas weg machen wollen"), auf einmal findet man sich in einer Situation wieder, in der man auf einmal Alkohol getrunken hat oder Schokolade isst, obwohl man doch eigentlich auf Alkohol/ Süßigkeiten verzichten wollte.

Freitag, 19. Februar 2016

4. Vorsatz: Aufhören die Unwahrheit zu sprechen

Der vierte Vorsatz beschäftigt sich nun mit der Rede. Und - Sie ahnen es sicher schon - es geht nicht nur darum, offensichtliches bewusstes Lügen zu vermeiden und bei der Wahrheit zu bleiben. Mit Wahrheit ist einerseits die Faktentreue als Fundament gemeint. Stimmt es wirklich, was ich erzähle?

Sonntag, 14. Februar 2016

3. Vorsatz: Aufhören mit sexuellem Fehlverhalten

Der dritte Vorsatz "ich nehme mir vor aufzuhören mit sexuellem Fehlverhalten" hatte auf unserer Facebook-Gruppe schon für etwas Verwirrung gesorgt. Und auch ich fand diesen Vorsatz zunächst etwas befremdlich. Schließlich würde ich niemanden sexuell missbrauchen. Aber auch dieser Vorsatz geht natürlich etwas mehr in die Tiefe und kann in 2 Richtungen betrachtet werden.

2. Vorsatz: Aufhören Nicht-Gegebenes zu nehmen

Mit dem zweiten Vorsatz ist in der negativen Formulierung in Extremform Stehlen gemeint. Etwas subtiler heißt nicht-Gegebenes aber tatsächlich alles, was mir jemand nicht aus freien Stücken gegeben hat. D.h., auch wenn ich vermute, dass der andere nichts dagegen hätte, wenn ich mir mal kurz etwas nehme oder weiß, dass der andere es nicht merkt, diese Sachen nicht zu nehmen. Sich also nicht gerade etwas Kaffee beim Kollegen, der gerade nicht da ist, aus dem Büro mopsen, weil man selber keinen hat oder auch - was mir so langsam bei uns im Buddhistischen Zentrum der Klassiker zu sein scheint - nicht bei der Arbeit private Sachen auszudrucken.

1. Vorsatz: Aufhören Leben zu nehmen

Der erste Vorsatz lautet: Ich nehme mir vor aufzuhören, Leben zu nehmen. Stattdessen übe ich mich darin, liebevoll zu handeln. Der negativ formulierte Vorsatz hört sich zunächst einfach an. Schließlich töten wir keine anderen Menschen und Tiere töten wir eigentlich auch nicht. Es geht aber tiefer. Es ist nicht nur das Töten in der Extremform gemeint, sondern es geht um jegliche Ausübung von Gewalt, Macht, Manipulation. Unter die negative Formulierung fällt also alles, was einem anderen seine Würde nimmt.

Fünf ethische Vorsätze

Neben Meditation - oder eigentlich auch für Meditation - ist Ethik ein wichtiger Punkt und Bestandteil des edlen dreifältigen Pfades (bestehend aus Meditation, Ethik und Weisheit). Die buddhistische Ethik ist eine "Motivationsethik". Es geht nicht darum, Gebote oder Verbote einzuhalten, sondern für sich selber zu hinterfragen, wie tief Sie sich auf die Vorsätze einlassen möchten. Jeder bestimmt selber Tempo und Tiefe.

Über Achtsamkeit und Buddhismus


In diesem Blog geht es um Achtsamkeit und Buddhismus. Ziel ist, die zentralen Lehren des Buddhismus auf einfache Weise zu vermitteln und zu beschreiben, wie man diese Lehren in seinem Alltag umsetzen kann. Dem buddhistischen Pfad zu folgen bedeutet letzten Endes, sich selbst grundlegend zu verändern.